Der Essener Stadtarchäologe Dr. Detlef Hopp und der Luftbildarchäologe Dr. Baoquan Song der Ruhr-Universität Bochum arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen. Bei einem gemeinsamen Flug über Burgaltendorf im Mai 2020 konnte der Luftbildarchäologe östlich der Burgruine auf einem Acker eine Struktur feststellen. Diese ist etwa 40 mal 40 Meter groß und gleicht in der Fläche einem Quadrat mit abgerundeten Ecken. Bei ersten Deutungen wurde an eine frühe, mittelalterliche Burg, eine Motte aber auch an eine Halde gedacht. Aufgrund von Vor-Ort-Begehungen mussten diese Deutungen allerdings verworfen werden, da nur wenige etwa zwei- bis dreihundert Jahre alte Keramikscherben gefunden werden konnten.
Dafür konnten aber vor allem Kohleschiefer, Tonstein und Kohle sichergestellt werden, die auf Bergbau hinweisen. Recherchen bei der Bezirksvertretung ergaben letztlich, dass es sich um den Standort eines uralten Wetterschachtes vermutlich aus dem 18. Jahrhundert handelt. Dieser war allerdings völlig in Vergessenheit geraten, weil er schon im 19. Jahrhundert vollständig eingeebnet wurde. Bei einem Wetterschacht handelt es sich um eine technische Maßnahmen zur Versorgung von Bergwerken mit frischer Luft sowie zur Abführung verbrauchter Luft und schädlicher Gase.
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Stadt Essen
Presse- und Kommunikationsamt
Luftbild: Dr. Baoquan Song