Das Wappen der Herren von Altendorf bestand aus einem roten Schild, in dem sich drei silberne „Pferdepramen“ oder „Pferdebremsen“ befanden. Dies sind metallene Klemmen, die innen Zacken aufweisen. Mit weißen Schnüren konnten man die Klemmen im geschlossenen Zustand arretieren.
Solche Klemmen nutzte man früher beim Wildpferdefang. Die Klemmen/Pramen wurden den Wildpferden auf die Nüstern gedrückt; mit dem dadurch hervorgerufenen Schmerz an der empfindlichsten Stelle wurden die wilden Pferde gefügig gemacht. Wildpferde, die heute noch im Merfelder Bruch beheimatet sind, waren damals noch in der Emscherregion verbreitet.
Das bedeutet jedoch nicht, dass die Herren von Altendorf auch Wildpferde gefangen hätten. Für alles was mit Pferden zu tun hatte, war der Marschall der Fürst-Äbtissin zuständig. Die Herren von Altendorf waren als Droste für die Küche der Dame und für den Essener Markt zuständig.
Solche Wappen führten eine ganze Reihe von solchen niederen Adelsfamilien, die im Dienste der Essener Fürst-Äbtissin standen. Es waren Dienstmannenwappen, die die Fürst-Äbtissin ihnen verlieh. Dabei variieren Zahl und Anordnung der Pramen ebenso wie die Farbe des Schildes.
Es führten solche Wappen z. B. auch die Herren auf Haus Holtey im Altendorfer Ruhrtal, die auf Haus Horst, die von Eickenscheidt, die von Schalke, die von der Leithe, die von Carnap u.s.w.
Text: Dieter Bonnekamp - Heimat und Burgverein