Es ist wieder so weit. Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst 1, dann 2, dann 3, dann 4, dann brennt der Kranz, dann kommen wir! So könnte auch ein Spruch der Feuerwehren in Deutschland lauten und das schlimme ist, er ist sehr nah dran an der Wahrheit. In der Weihnachtszeit steigt die Zahl der gefährlichen Wohnungsbrände um 35% an. Viele dieser Brände gehen gut aus aber leider sterben jährlich immer noch viele Menschen auch zur Weihnachtszeit. Eine vergessene Kerze am Adventkranz, eine defekte Lichterkette und schon ist es passiert. Eine trockene Tanne benötigt keine 30 Sekunden um in einem Feuerball im Wohnzimmer zu enden. Bis aus der Tanne ein ausgedehnter Wohnungsbrand geworden ist, vergeht nochmals nur 1 Minute. Das sind weniger als 1 Minute die ein Mensch Zeit hat, die Wohnung zu verlassen. Ein Löschen ist, insofern man nicht zufällig einen mit Wasser gefüllten Eimer direkt in Reichweite stehen hat, in den allermeisten Fällen nicht mehr möglich. Doch was passiert wenn der Körper schläft? Nichts! Wird er nicht beispielsweise durch einen hellen Piepton oder durch ein zufällig entstehendes Geräusch geweckt, schläft er einfach weiter, im schlimmsten Fall für immer. Der Mensch riecht im Schlaf nichts. Die meisten Brandtoten sind vor dem Verbrennungstot längst am Erstickungstot gestorben. Nur eine einzige Lungenfüllung mit Brandrauch genügt hierfür, ein Atemzug der über Leben oder Tod entscheidet. Ein Rauchmelder schlägt sofort Alarm. Er schläft nie und weckt Sie zuverlässig. Schon nach nur wenigen Sekunden gibt er einen lauten, schrillen Alarmton von sich. Man wird wach und hat noch genau die Zeit die man benötigt um schnell das Haus oder die Wohnung zu verlassen, mehr nicht. Die Feuerwehr kann man mit dem Handy anrufen oder beim Nachbarn. Das wichtigste ist erstmal raus aus der Wohnung und alle Mitbewohner oder andere Mieter über den Brand informieren und ggf. evakuieren. Sollten Sie das Haus nicht mehr über die Wohnungstüre verlassen können, laufen Sie auf den Balkon, stellen Sie sich ans Fenster und rufen Sie laut um Hilfe. Die Feuerwehr wird Sie mit Leitern so schnell wie es eben Möglich ist aus Ihrer Situation befreien. Damit es erst gar nicht so weit kommt, hier einige Tipps für die Weihnachtszeit:


-  NIEMALS Kerzen ohne Aufsicht brennen lassen!

-  Stellen Sie einen Eimer mit Wasser in die Nähe des Weihnachtsbaumes oder Ihres Adventsgesteckes. Nicht jedoch direkt an oder unter den Baum, Sie müssen im Notfall den Eimer erreichen können!

- Verwenden Sie Sicherheitskerzen, diese brennen nicht ganz bis zum Ende nieder.

-  Wechseln Sie niedergebrannte Kerzen rechtzeitig.

- Halten Sie Kinder vom Feuer fern, lassen Sie sie nicht mit dem Feuer spielen und bewahren Sie Feuerzeuge und Streichhölzer an sicheren Orten auf.

- Achten Sie auf stabile und standsichere Kerzenhalter.

- Installieren Sie, falls noch nicht geschehen, Rauchmelder in der Wohnung. Rauchmelder sichern auch nach der Weihnachtszeit Ihr Überleben und das Iher Angehörigen und Kinder!

- Achten Sie beim Kauf auf frisches Grün. Ausgetrocknete Kränze oder Bäume sind noch viel schneller brennbar.

Die Landesregierung führte die Rauchmelderpflicht in NRW zum 01.April 2013 ein. Ab diesem Tag müssen alle Neu- und Umbauten mit Rauchmeldern ausgestattet werden. Bestandsbauten müssen in der Übergangsfrist bis zum 01.01.2017 ausgestattet werden.

Wie viele Rauchmelder sind für eine Wohnung nötig?

- Die Rauchmelderpflicht NRW schreibt für jedes Schlafzimmer, jedes Kinderzimmer und jeden Flur, der als Rettungsweg zum verlassen von Wohnräumen dient, einen Rauchmelder vor (bei einem Schlafzimmer und zwei Kinderzimmern, die von einem Flur abgehen, benötigen Sie also 4 Rauchmelder)

Wer ist verantwortlich für den Einbau der Rauchmelder?

- Der Eigentümer der Wohnung ist für die Anschaffung und Montage der Rauchmelder verantwortlich. Die Kosten für die Wartung und den Austausch der Batterien trägt der Mieter. Im Falle eines Defektes des Melders trägt der Eigentümer die Kosten für die Neuanschaffung.

Warten Sie nicht so lange, bis es zu spät ist!

Text/Foto: M.Friedrich