um 1500 der Beginn der Verwendung von Steinkohle in der Burgschmiede lässt auf Bergbau im Dorf schließen. Nach Huske ("Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier") gehört unser Stadtteil zu den frühesten Bergbaustandorten des Ruhrgebiets. Vermutlich wurde hier schon um 1000 nach Chr. Kohle gewonnen.
1629 bei der Verpfändung von Haus Altendorf gehört zum Burgbesitz die Hälfte eines Bergwerks.
1632 in einem Protokoll über die Kohlberge des Amtes Blankenstein sind drei davon in Altendorf genannt.
1674 die Altendorfer Markenerben klagen gegen Überruhrer Bauern und ihre Landesherrin (die Essener Fürst-Äbtissin), die „einige Kohlenbänke nebst etlichen hundert Morgen Land an sich zu ziehen und dadurch Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht zu Brandenburg Territorium streitig zu machen sich unterstanden“.
1754/55 in den märkischen Zechentabellen dieser Jahre finden sich sechs Bergwerke aus Altendorf; Gewerken (Eigentümer) und Schichtmeister sind fast ausschließlich heimische Bauern und Kötter.
ab 1750 der Aufschwung des Bergbaus beginnt, gefördert durch den Zuzug von Bergleuten aus Sachsen, Thüringen und dem Waldeckschen, ab 1780 zusätzlich durch die schiffbar gemachte Ruhr. Es entstehen eine Fülle von kleinen Bergwerken und von Erbstollen, die das Wasser dieser Bergwerke ableiten und durch die z.T. die Kohle zutage gefördert wird. Ein paar Namen aus der großen Zahl: Altendorfer Bank, Aproche, Bungertsbank, Catharina, Dreieinigkeit, Freundschaft, Geitling, Getreu, Horster Hoffnung, Mülheimerglück, Neuglück, Polen, Preußische Adler, Sackberg, Schockenbank, Schrutenberend, Vaerstbank, Altendorfer Erbstolln und Himmelsfürster Erbstolln. Hauptabsatzweg ist die Ruhrschifffahrt; darum legen einige der Bergwerke an der Ruhr „Niederlagen“ genannte Kohlenmagazine an. Ein alter Absatzweg war aber auch die „Kohlenstraße“ nach Nierenhof. In Säcken auf Pferderücken bringen Kohlentreiber die Kohle zu einem großen Magazin in Nierenhof, von wo die Kohle weiter zu Abnehmern ins Bergische gelangt.
1832 die Zeche Charlotte teuft den gleichnamigen Schacht als ersten Tiefbauschacht des Dorfes; er blieb bis 1968 in Betrieb.
1845 begann die Zeche Altendorfer Mulde mit dem Schacht „Rochussen“, 1850 die Zeche Steingatt mit dem Schacht „Laura“ und 1856 die Zeche „Kandanghauer“ mit dem Schacht „Willm“ zum Tiefbau überzugehen.
1847 an der heutigen Burgstraße wird in einem kleinen Fachwerkhäuschen Heinrich Kämpchen geboren. Etwa 10 Jahre später zieht die Familie nach Linden-Dahlhausen, Kämpchen wird Bergmann und ist beim ersten großen Streik 1889 Sprecher der Bergleute. Er wird ausgesperrt und findet keine Arbeit mehr. Dafür setzt er sich in einem wöchentlichen Artikel, der auf der Titelseite der Bergarbeiter-Zeitung erscheint, für die Belange der Bergleute ein. Daneben schrieb er über seine Heimat, das Tal der Ruhr, und besonders über „sein Altendorf“.
1857 zu den 13 Revieren des Königlichen Bergamtes zu Bochum gehört das „Revier Altendorf“; es reicht von Niederwenigern bis nach Schalke.
1865 auf der Zeche Altendorf wird erstmals im Revier mit Pressluft-Bohrern Kohle abgebaut.
1900 die Tiefbauzechen Altendorf mit den Schächten „Rochussen“, „Willm“ und „Schacht 2“, Steingatt mit dem Schacht „Laura“ und Charlotte mit Schacht „Charlotte“ fördern über 400.000 t Kohle und formen Briketts. Alle haben einen Gleisanschluss zum Bahnhof Altendorf bzw. Steingatt nach Kupferdreh. Beschäftigt sind bei diesen Zechen allein 1.800 Bergleute.
1903 Steingatt wird stillgelegt, 1910 Charlotte und 1914 Altendorf Tiefbau. In den folgenden 20 Jahren wird nur in bescheidenem Umfang im Dorf Kohle gefördert. Die Abbaufelder der Zechen gehen an andere Bergwerke. Diese bauen in den Altendorfer Feldern z.T. aus Schächten in den Nachbarorten ab.
1934 die „Gewerkschaft Heinrich“, die in Überruhr die Zeche Heinrich betreibt, baut im Bereich der Zeche Charlotte ein neues Bergwerk, dem sie den Namen „Theodor“ gibt.
1957 die Zeche Carl-Funke nimmt den 1914 stillgelegten Schacht 2 der Zeche Altendorf wieder in Betrieb. Hier wird aber nicht mehr zu Tage gefördert, sondern nur zu einer Zwischensohle, von wo die Kohle nach Carl-Funke in Heisingen gefahren und dort zu Tage gefördert wird. Im Feld Altendorf baut man die Kohle erstmals hydro-mechanisch ab.
1968 wird die Zeche „Theodor“ geschlossen; in den Jahren zuvor war mit über 600.000 t im Jahr und 1.600 Beschäftigten neue Höchstmarken erreicht worden.
1973 die Zeche Carl Funke stellt im Feld Altendorf den Abbau ein. Damit ist nach rund 500 Jahren der Bergbau im Dorf beendet.